Die Vielfalt an verschiedenen Bogentypen und Bogendisziplinen kann für einen Beginner ganz schön verwirrend sein.
Selbst wenn man nicht plant, an Turnieren teilzunehmen, lenkt der erste (gekaufte oder selbstgebaute) Bogen oft schon in eine Richtung. Manche bleiben dann ihr ganzes Bogenleben dabei, andere probieren sehr bald andere Bogen aus oder wechseln sogar regelmäßig ihre Bogen und Disziplinen.
Ich finde dabei das Konzept des Präzionsspektrums sehr hilfreich. Je nach Bogentyp und Schießtechnik reiht sich jeder irgendwo in diesem Spektrum ein. So wie es in anderen Sportarten z.B. Gewichtsklassen gibt, so gibt es im Bogensport Präzisionsklassen. Natürlich spielt die individuelle Fähigkeit eine ebenso große Rolle, trotzdem ist das Konzept des Präzisionsspektrums als Orientierung hilfreich.
Am oberen Ende steht dabei ein Compoundbogen mit Visier und Release, kein Bogen hat mehr Potential für ultimative Präzision.
Dann kommen die Olympic-Recurvebogen, mit Visier und Stabilisatoren.
Ein Blankbogen ist ein moderner Recurvebogen ohne Visier aber durch die Zieltechnik des Stringwalkens ebenfalls sehr präzise.
Moderne Recurve und Langbogen schenken sich in ihrer Präzision nichts, da bei Turnieren in der Langbogenklasse aber Holzpfeile vorgeschrieben sind, haben die Recurvebogen tendenziell die Nase vorne. Ein Langbogen mit Carbonpfeilen wäre aber potentiell präziser.
Ein Holzbogen mit Holzpfeilen näherts sich dem anderen Ende des Präzisionsspektrums an, die Scores werden hier schon deutlich geringer.
Und dann haben wir noch die Reiterbogen, vor allem mit Daumentechnik eine herausfordernde Disziplin.
Innerhalb jeder Disziplin gibt es bessere und schlechtere Schützen, diese Bereich überlappen also sehr stark.
Trotzdem ist keiner dieser Bogen "besser" oder "schlechter" als ein anderer, probiert am Anfang eurer Bogenreise vieles aus und lasst dann euer Herz entscheiden, der Verstand giert oft nach mehr Präzision. Aber warum nimmst du deinen Bogen in die Hand?
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